Newsletter von BirdLife Schweiz vom 27.6.2016

Liebe Natur- und Vogelfreunde.

In den nächsten Tagen wird der Bundesrat einen nationalen Aktionsplan zur Verringerung des Pestizid-Einsatzes in Vernehmlassung geben. Dies ist wichtig, denn die Schweiz muss ihre Pestizid-Politik dringend überdenken. BirdLife Schweiz engagiert sich stark dafür, dass sowohl Landwirtschaft als auch Hobbygärtner zukünftig auf umweltfreundliche Alternativen statt auf chemische Gifte setzen. Ein neuer „Pestizid-Reduktionsplan“ zeigt, wie es geht. Infos dazu und weitere Nachrichten lesen Sie in diesem Newsletter.

Ganz herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung!

Stefan Bachmann
BirdLife Schweiz

Wiedingstr. 78, Postfach, 8036 Zürich, 044 457 70 20, svs@birdlife.ch, www.birdlife.ch


Breites Bündnis für eine Reduktion des hohen Pestizideinsatzes in der Schweiz

In der Schweiz werden deutlich mehr Pestizide verwendet als nötig. Deren Einsatz liesse sich bis 2020 um mindestens 50% reduzieren. Dies geht aus einem kürzlich veröffentlichten „Pestizid-Reduktionsplan“ der Denkwerkstatt „Vision Landwirtschaft“ hervor. Der Plan zeigt Alternativen zum heutigen Umgang mit Pestiziden und stellt zehn zentrale Forderungen auf, die von einem breiten Bündnis aus Umwelt- und anderen Verbänden, darunter BirdLife Schweiz, mitgetragen werden. Die Forderungen sollen in den nächsten Wochen zudem eine zentrale Rolle spielen, wenn der Bundesrat seinen nationalen Aktionsplan Pflanzenschutzmittel in die Vernehmlassung schickt.

Lesen Sie die Medienmitteilung


Festival der Natur 2016: Erwartungen weit übertroffen

Zehntausende Naturbegeisterte haben am 20. bis 22. Mai in der ganzen Schweiz das „Festival der Natur“ gefeiert und mehr als 700 Veranstaltungen zu Natur, Biodiversität und Ökologie besucht. Damit wurden die Erwartungen weit übertroffen. Angeboten wurden zum Beispiel Exkursionen und Wanderungen, aber auch Kinderanlässe, Ausstellungen oder Informationsstände. Auch viele BirdLife-Sektionen waren mit dabei. Nächstes Jahr findet das Festival vom 18.-21. Mai statt.

Lesen Sie die Bilanz des diesjährigen Festivals


Spring Alive: über 82’000 Meldungen aus ganz Europa

Am 21. Juni endete die 11. Saison der Beobachtungsaktion „Spring Alive“ von BirdLife International. Insgesamt wurden von den Teilnehmenden aus ganz Europa über 82’000 Beobachtungen der folgenden 5 Zugvogelarten gemeldet: Kuckuck (33% der Meldungen), Mauersegler (29%), Rauchschwalbe (27%), Weissstorch (10%) und Bienenfresser (1%). Die Teilnehmenden aus der Schweiz beteiligten sich mit 134 Einträgen.

Auswertung für die Schweiz: www.birdlife.ch/springalive

Auswertung für ganz Europa: www.spring­alive.net


Interaktive Karte der geplanten Windpärke

Die Stiftung Landschaftsschutz SL hat eine Online-Karte entwickelt, die aufzeigt, wo überall in der Schweiz und im angrenzenden Ausland Windpärke geplant oder projektiert sind. Eingetragen sind auch die «Windenergie-Prüfräume» und vorhandene Projektideen. Mitgetragen wird die Karte von BirdLife Schweiz, Pro Natura, WWF, SL, Helvetia Nostra, Mountain Wilderness und SAC. Die Verbände wollen damit eine stets aktuelle Übersicht über den Stand der vielen Planungen ermöglichen.

Link zur Karte: www.birdlife.ch/wind


Aktionsplan Biodiversität: Bundesrat mit erstem wichtigem Entscheid

Der Bundesrat hat am 18. Mai einen wichtigen Entscheid getroffen: Er erhöht den Kredit des Bundes für den Naturschutz ab nächstem Jahr deutlich. Somit wird sich das Naturschutzbudget für das Jahr 2017 um 20 Millionen Franken und in den Folgejahren bis 2020 um 35 und zweimal 40 Millionen erhöhen. Seit 2002 waren die Ausgaben nicht mehr angehoben worden, obwohl der Sanierungsbedarf allein bei den Biotopen von nationaler Bedeutung gross ist. Auch viele weitere Aufgaben, so bei der Artenförderung, führen zu einem massiv höheren Finanzbedarf.

BirdLife Schweiz arbeitet bereits seit einem Dutzend Jahren zusammen mit vielen Partnern intensiv darauf hin, dass die Schweiz endlich den Handlungsbedarf im Naturschutz ernst nimmt und mit dem überfälligen Aktionsplan Biodiversität die nötigen Massnahmen umsetzt.

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Wanderfalken-Vergiftungen endlich stoppen

Letztes Jahr wurde von der Polizei zum ersten Mal ein Taubenzüchter gefasst, der zugab, willentlich Greifvögel vergiftet zu haben. Er muss sich nun im Sommer vor Gericht verantworten. Der Fall reiht sich ein in mindestens fünf bekannt gewordene Vergiftungsfälle allein im Kanton Zürich seit 2011. BirdLife Schweiz fordert, dass die Behörden das Vergiften von Greifvögeln sofort stoppen und arbeitet an den nächsten Schritten im Kampf gegen die Greifvogel-Vergiftungen.

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Petition gegen Abschuss von Steinadlern in Norwegen

Rentier- und Schafzüchter fordern in Norwegen seit Langem den Abschuss vieler Steinadler. Nun hat das Parlament ein Pilotprojekt gestartet und fordert eine entsprechende Gesetzesänderung. Dies könnte bis zu 200 Adlern das Leben kosten. Norwegens BirdLife-Partner NOF hat daher eine Petition lanciert, die von BirdLife Schweiz voll unterstützt wird. Bitte unterzeichnen auch Sie diese Petition:

Zur Petition

Infos auf Englisch


Erfolgreiche Kampagne „Save the Albatros“

Die meisten der insgesamt 22 Albatros-Arten sind stark bedroht. Der Hauptgrund ist die Langleinenfischerei. Daher engagiert sich die international aktive Albatros-Taskforce von BirdLife International seit zehn Jahren stark für Verbesserungen in den Fischerei-Methoden. Die Kampagne ist erfolgreich: Allein in Südafrika konnte der Verlust an Langleinen um 99 Prozent verringert werden. Vielen Dank allen, die diese Kampagne unterstützen.

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